Kinder kochen
Vor etwa zehn Jahren aßen viele slowenische Kinder eher Fastfood, Pizza und verarbeitete Lebensmittel als gesündere, saisonale und traditionell zubereitete Speisen. Das Projekt Cooking Kids (Kinder kochen) wollte traditionelle slowenische Kochrezepte wiederbeleben und die Kinder mit verlockenden Aktivitäten zu einer gesunden Ernährung motivieren. In dem Projekt kochen Kinder mit traditionellen Rezepten für andere Kinder und beschäftigen sich dabei auch mit Möglichkeiten zur Verringerung der Lebensmittelverschwendung. Das Projekt wurde von der Europäischen Kommission – Bereich Gesundheit - als eines der 10 besten Praxisprojekte in Europa ausgezeichnet.
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* TOP TIPP *
' Recherchiert welche Gerichte für eure Region stehen und welche Lebensmittel aus eurer Region kommen. Besucht Landwirte oder sprecht mit Lebensmittelproduzenten und entwerft einen Speiseplan für euer Schulessen, der die lokalen Lebensmitteltraditionen widerspiegelt.'
Was hat das Projekt mit Klimawandel und Nachhaltigkeit zu tun?
Das Projekt ermutigt Kinder, frische, lokale und saisonale Lebensmittel zu essen und gleichzeitig die Lebensmittelverschwendung zu minimieren. Diese Verhaltensweisen sind gut für unsere Gesundheit und für unsere Erde. Lokale Lebensmittel haben kurze Transportwege und eine geringe CO2-Bilanz. Die Kinder werden ermutigt, Lebensmittelabfälle so weit wie möglich zu reduzieren und Reste wiederzuverwenden. Wenn man Kindern einen veränderten Umgang mit Lebensmitteln beibringt, ist das der beste Weg, diese Gewohnheiten in ihre Familien hineinzutragen. Auf diese Weise schult das Projekt künftige Verbraucher*innen, mehr lokal erzeugte, gesunde Lebensmittel zu kaufen; Verbraucher*innen, die sich daran erfreuen, häufiger selbst zu Hause zu kochen und die Lebensmittelverschwendung zu minimieren.
Wer ist beteiligt?
An dem Projekt sind Schüler*innen im Alter von acht bis vierzehn Jahren, Hauswirtschafts-Lehrkräfte, Ernährungsexperten*innen und Schulköche*innen beteiligt. Außerdem nehmen einige der wichtigsten Persönlichkeiten aus dem Bereich der Gastronomie Sloweniens teil, sowie die besten lokalen Erzeuger und Restaurants und einige der größten Handelsketten. Das Projekt wird vom slowenischen Gesundheitsministerium und von Spar Slowenien unterstützt.
Wie sind die Teilnehmer*innen involviert?
Zu Beginn des Schuljahres findet eine Schulung für alle Projektteilnehmer*innen statt. Die Kinder erkunden mit den Projektmentoren ihr lokales kulinarisches Erbe, testen die Rezepte und präsentieren die Gerichte ihren Mitschülern*innen. Einmal im Monat kaufen sie Produkte bei kleinen lokalen Erzeugern ein und bereiten dann mit Unterstützung der Schulköche*innen eines der traditionellen slowenischen Gerichte für die ganze Schule zu. Manchmal präsentieren die Kinder ihre Meisterwerke bei öffentlichen Veranstaltungen. Sei es als Gäste bei einem Galadinner in einem Hotel oder als Straßenessen bei einem lokalen Fest. Am Ende des Jahres wird von der Öffentlichkeit und von Gastro-Experten ein Gewinner ausgewählt.
Die Teilnehmer*innen des Projekts arbeiteten mit slowenischen Botschaften in der ganzen Welt zusammen und reisten nach Paris zum Ereignis „Planète du gout“, wo sie mit der slowenischen Köchin Ana Roš, die zwei Michelin-Sterne hat, kochen. In Berichten wurde das Projekt als das innovativste kulinarische Produkt aus Slowenien genannt. Die Schüler*innen besuchten auch die slowenischen Botschaften in Brüssel und London und bereiteten für die Botschaftsmitarbeitenden Galadinner mit slowenischen Gerichten vor. Gemeinsam mit der slowenischen Botschaft organisierten sie den Tag der slowenischen Küche, an dem 113 Schulen slowenische Gerichte genossen.
Die Kinder besuchten die besten slowenischen Lebensmittelhersteller, Lebensmittelfabriken, Restaurants und den mediterranen Garten und sahen die innovative Verwendung von Kräutern und essbaren Blumen, die Herstellung von Joghurt, Schokolade und Fleischprodukten. In Workshops lernen die Kinder von den bekanntesten slowenischen Köchen*innen. Sie arbeiten bei Wohltätigkeitsveranstaltungen mit, z. B. beim Kochen in einem Restaurant mit Köchen*innen, wobei alle Einnahmen für die kulinarische Ausbildung von Kindern aus sozial schwachen Familien gespendet wurden.
Die wichtigsten Schritte:
- Recherchieren sie, ob es in Ihrem Land ähnliche Projekte gibt.
- Knüpfen Sie Kontakte zu lokalen Lebensmittelspezialisten wie Landwirten*innen, Köchen*innen, Märkten und unabhängigen Lebensmittelgeschäften.
- Planen Sie ein Menü, das Ihre Region repräsentiert.
- Gehen Sie, mit den Schülern*innen in ein örtliches Lebensmittelgeschäft, um dort Produkte für ein Rezept zu kaufen.
- Kochen Sie die Gerichte mit den Zutaten, damit die anderen Kinder sie probieren können.
- Wenn Sie sich mit dem Konzept wohlfühlen, können Sie überlegen, ob Sie eine größere Aktion oder Veranstaltung zum Thema lokale Lebensmittel organisieren wollen.
- Bereiten Sie gemeinsam mit den Schülern*innen Begleitmaterialien zu den Gerichten vor, die zeigen, wie lokale Lebensmittel mit nachhaltiger Entwicklung zusammenhängen.
- Haben Sie einen Platz zum Kochen mit 4 - 10 Kindern (es muss nicht unbedingt in der Schule sein)?
- Können Sie verschiedene Exkursionen organisieren: in Lebensmittelfabriken, zu Lebensmittelproduzenten, Kräutergärten, Workshops mit Köchen, Sammeln von Wildkräutern, irgendetwas anderes?
- Überlegen Sie, wer als Mentor*in in der Schule fungieren könnte - werden es Pädagogen*innen sein (das Fach ist nicht wichtig, sie müssen sich nur für Kulinarik begeistern) oder auch Ernährungswissenschaftler*in?
- Können Sie einen*eine lokale Koch*in oder Chefkoch*in oder einige Eltern bitten, bei der perfekten Zubereitung der Gerichte zu helfen?
- Welche sind die vergessenen lokalen Gerichte in Ihrer Region? Wen können Sie fragen? Wie werden Sie das kulinarische Erbe Ihrer Region erforschen? Kennen Sie die Geschichte hinter dem Gericht, die Geschichten?
- Überlegen Sie, welche Kinder Sie einladen werden mitzumachen - jüngere, ältere, gemischte Gruppen?
- Wie werden Sie Ihre innovativen Gerichte der Öffentlichkeit präsentieren? Denken Sie an den Ort der Präsentation, an die Information der Menschen und an die Kosten für das Essen - vielleicht können Sie Sponsoren finden.
- Vergessen Sie nicht, Journalisten*innen einzuladen.
Dieses Programm wurde speziell für Kinder auf der ganzen Welt entwickelt, damit sie ihre Eltern aufklären können.
Kinder sind wichtig. Das sollten wir respektieren!