Lernmöglichkeiten
1. Praktisches Lernen in und von der Natur
Im Projekt "Planet Friendly Schools" stehen ganz praktische Lernaktivitäten und Projekte, die die Problematik des Klimawandels zeigen und vor allem aber Lösungen dafür "zum Leben erwecken" können. Unser Ziel ist es, inspirierende Beispiele zu zeigen, in denen Schulen ganz reale Lern- udn Handlungsmöglichkeiten entwickelt haben, um Kinder und Jugendliche dazu zu motivieren, ihre Zukunft in die Hand zu nehmen und positiv zu gestalten.
Das Lernen im Freien, in der Natur bietet viele Vorzüge, sowohl in pädagogischer als auch in gesundheitlicher Hinsicht. Das Lernen im Freien regt alle Sinne an, und die Erfahrungen, die Kinder und jeunge Menschen dabei machen, hinterlassen bleibende Eindrücke. Körperliche Aktivitäten outdoor wirken sich zudem positiv auf die körperliche und geistige Gesundheit aus. Die Schüler lernen etwa beim Anbau von Lebensmitteln im Schulgarten oder am gemieteten Feld eine breite Palette von Gemüse, Obst und tierischen Erzeugnissen kennen und erlangen ein umfassenderes Verständnis für nachhaltiges Essverhalten. Gartenarbeit und Aktivitäten am Landwirtschaft, vermitteln ökologische Prinzipien besser als jedes Lehrbuch. Direkte Natur-Beobachtung und Beteiligung sind wertvolle Lernformen.
Anbau und Pflege von Gemüse, Kräutern oder Obst im Schulgarten, das Ernten der Früchte und das anschließende Zubereiten von Speisen aus diesen Produkten gewinnen an Bedeutung, wenn den Schülern die Verantwortung für diesen Prozess übertragen wird. Wenn die Aufgaben einen Sinn und Zweck haben, sind Kinder und Jugendlich motivierter. Aufbauend auf den Erfahurungen beim Unterricht im Freien, können die Thmen im Klassenzimmer weiter bearbeitet. Lehrkräfte berichten, dass sich die Begeisterung von den Aktivitäten im Freiten auch auf Aufgaben und Projekte im Klassenzimmer niederschlägt.
Manche Kinder oder Jugendliche, besonders in städtischen Gebieten, haben keinen Zugang zur Natur. "Wildnis im Schulhof oder Schulgarten" bieten für diese oft die einzige Möglichkeit für einen regelmäßigen Kontakt mit der Natur. Dieser Kontakt zur Natur ermöglicht es, eine Beziehung zur natürlichen Welt aufzubauen und die Vorteile und auch Notwendigkeit einer Partnerschaft mit der Natur für sich selbst zu verstehen. Martin Luther wird mit den Worten zitiert: "Wenn ich wüsste, dass die Welt morgen unterginge, würde ich heute noch einen Apfelbaum pflanzen." Natur-Erlebensräumen auf dem Schulgelände zu schaffen, bieten eine einzigartige Chance, die Freude an der Arbeit mit der Natur zu erleben.
Nutzen für die Schüler
Aussagen von Lehrerinnen und Lehrern, die Erfahrung mit dem Lernen im Freien haben:
"Unsere Schüler sind aktiver und neugieriger, wenn sie im Freien lernen."
"Die Kinder nutzen alle ihre Sinne, wenn sie im Garten sind".
"Manche Schüler zeigen oft verborgene Talente, wenn sie draußen praktisch arbeiten."
"Es gibt kein Thema im Lehrplan der Schule, das nicht mit Lebensmitteln und der Natur in Zusammenhang gebracht werden kann."
"Mündliche, schriftliche und Rechenaufgaben fallen leichter, wenn die Schüler etwas im Garten erlebt haben."
"Die gemeinsame Arbeit im Freien gibt den Schülern die Möglichkeit, neue Beziehungen zu knüpfen, die über die im Klassenzimmer geknüpften hinausgehen."
"Die Bewältigung praktischer Aufgaben gibt Schülern mehr Selbstvertrauen und den Glauben daran, das sie etwas schaffen können."
"Die Arbeit im Freien und die Übernahme von Verantwortung für den Schulgarten gibt Schülern die Möglichkeit, die Natur zu lieben und zu erfahren, dass sie zu Erhalt und Pflege etwas beitragen können."
2. Integration von benachteiligten Kindern und Jugendlichen
Praktisches, realitätsnahes Lernen ist besonders für diejenigen von Vorteil, die in der Regelschule manchmal Schwierigkeiten haben. Gruppen von Kindern und Jugendlichen mit sonderpädagogischem Förderbedarf, z. B. solche mit Lernbehinderungen, können oft vom Lernen in einem neuen Umfeld profitieren. Ein Ziel des Projekts besteht auch darin, junge Menschen durch alternative Erfahrungen zum Regelschulunterricht (wieder) zu motivieren und das Lernen aus einer breiteren Perspektive zu betrachten. In den Fällen, in denen praktische Aktivitäten angeboten wurden, haben Lehrkräfte oft tiefgreifende Verbesserungen der körperlichen und geistigen Gesundheit sowie der schulischen Entwicklung festgestellt.
In den letzten Jahren mussten sich die europäischen Länder der Herausforderung stellen, eine große Zahl von Flüchtlingen in ihre Gesellschaft zu integrieren. Die Aktivitäten an "Planet Friendly Schools" können Geflüchteten neue Perspektiven geben und einen praktischen Einblick in das europäische Leben und die damit verbundene Esskultur geben. Außerdem haben sie in entsprechenden Projekten die Möglichkeit, ihre eigene Esskultur und ihre Traditionen den Kindern in ihrem Gastland zu teilen. Sie haben die Möglichkeit, Fragen über die Gesellschaft zu stellen, während sie gleichzeitig Anreize erhalten, neues Vokabular zu lernen, das mit Natur, Lebensmitteln und gärtnerischen Aktivitäten zusammenhängt.
3. Digitale Bildung als zusätzliches Lernangebot
Das Projekt "Planet Friendly Schools" zielt auch darauf ab, innovative und hochwertige Instrumente für die berufliche Weiterbildung von Pädagogen bereitzustellen, damit diese erprobte Methoden für ihren Unterricht kennenlernen und weiter entwickeln können. Wir haben eine Reihe von Best-Practice-Beispielen gesammelt und aufbereitet, die zeigen, wie Klimaschutz- und Umweltprojekte entwickelt und in den Lehrplan integriert werden können. Diese frei zugänglichen Ressourcen befassen sich mit einer Reihe von Themen aus den Bereichen "Lernen über Lebensmittel und Esskultur", "Gärtnern und Landwirtschaft" und "Ökologie und Umweltschutz". Die Projekte können auch dazu anregen, digitale Technologien zur Recherche und auch zur Aufzeichnung ihrer Erfahrungen z.B. in Form von Filmen, Clips, Podcasts oder social media-Beiträge zu nutzen.
4. Angebote für die formale und informelle Bildung
Die "Planet-friendly School" unterstützt Pädagogen und Betreuungspersonen, indem sie praktischen Möglichkeiten vorstellt, wie in den Schulen Themen wie nachhaltige Ernährung, Umweltschutz und Klimawandel und Klimaanpassung zeitgemäß und attraktiv integriert werden können
Lehrkräfte erhalten Ideen wie diese Themen mit dem Lehrplan, den verschiedenen Fächern und Schultypen verknüpft werden können. Dies ermöglicht es ihnen, die praktischen Projekte und Aktivitäten direkt mit den theoretischen Stoff zu verknüpfen und in den Unterricht zu integrieren.
Der Ideenpool hilft Lehrkräfte auch, neue Zielgruppen zu integrieren und besser zu betreuen, z. B. benachteiligte Lernende, Kinder mit Lernschwierigkeiten. Die Pädagogen lernen Best-Practice-Beispiele aus anderen Ländern kennen und zu sehen, wie digitale Werkzeuge auch für den Unterricht in/über Natur, Esskultur und Landwirtschaft genutzt werden können.
5. Angebote für Lehramtskandidaten
Das Projekt ist natürlich auch für Lehramtskandidaten interessant, es ermutigt zukünftige Pädagogen sich für das Potenzial von Lernen in/mit der Natur zu interessieren, Lebensmittel und Umwelt als Grundlage für den Unterricht und die kulturelle Integration zu nutzen, und selbstbewusst neue Projekte in ihren zukünftigen Schulen zu starten.
6. Bildung für nachhaltige Entwicklung
Mit den vielen im Rahmen von "Planet Friendly Schools" gesammelten Projekten und Schulaktivitäten können alle Aspekte der Bildung für nachhaltige Entwicklung angesprochen werden. Dazu gehören wirtschaftliche, ökologische, soziale und kulturelle Fragen, die sich auf unsere Zukunft auswirken werden.
7. Community links
Im Projekt wurden ganz bewusst auch Ideen und Instrumente gesammelt und entwickelt, die den Kontakt der Schulen mit den Umfeld - der weiteren Schul-Community, wie Eltern/Großeltern, örtliche Vereine und Institutionen, regionale Bauern, Gemeindevertretung, Pflegeinrichtungen u.v.m. - fördern und nutzen. Durch diesen Kontakt können die Schulen über ihre Grenzen hinaus wirksam werden.