Projekt Aumühle
Die praktische Umsetzung des Konzepts „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ in Schulen und Kindergärten lässt sich am Beispiel der Landgemeinde Aumühle (Schleswig-Holstein) demonstrieren. Ziel ist es, den Kindern aus Grundschule und Kindergarten ein vielfältiges Erleben der Natur in ihrer unmittelbaren Umgebung zu ermöglichen und sie zu ressourcenschonendem und nachhaltigem Verhalten zu motivieren. Andere ländliche Gemeinden können von den Erfahrungen aus dem Projekt profitieren. Unter anderem werden folgende Projektbausteine umgesetzt: Errichtung eines „grünen Klassenzimmers“, Bau von Hochbeeten, Blumenbändern, und vieles mehr.
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* TOP TIPP *
Errichten Sie ein "grünes Klassenzimmer", indem Sie auf dem Schulgelände Blumen und Gemüse pflanzen. Das ist nicht nur eine großartige Lernmöglichkeit, Grünflächen fördern auch die psychische Gesundheit und das Wohlbefinden.
Was hat das Projekt mit Klimawandel und Nachhaltigkeit zu tun?
Die Gartenflächen auf dem Gelände der Schule und des Kindergartens (Hochbeete, Blumenstreifen etc.) ermöglichen den Kindern der Gemeinde Aumühle Naturerlebnisse in ihrem Schulalltag. Der Leitgedanke aller Aktivitäten lautet: „Nur was ich kenne, liebe ich, nur was ich liebe, schütze ich.“ (Konrad Lorenz). Das konkrete Naturerlebnis und das direkte Engagement durch Aktivitäten gehen einher mit einer gesteigerten Wertschätzung und einer positiven Veränderung des Umweltbewusstseins und -verhaltens. Das Projekt soll Kindern, den Verbrauchern von morgen, einen nachhaltigeren Umgang mit Natur und Ressourcen ermöglichen. Außerdem wird die Biodiversität gefördert.
Wer ist beteiligt?
Grundschüler und Kindergartenkinder. Insbesondere Elementarpädagogen, Lehrer und die Leitung der Grundschule, des Kindergartens sowie auch Eltern. Koordiniert wird das Projekt vom Ökomarkt e.V.
Wie sind die Teilnehmer involviert?
Der Arbeitskreis besteht aus dem Schulleiter, zwei Lehrkräften, dem Leiter des Betreuungszentrums und dem Ökomarkt e.V. Die Gruppe trifft sich alle vier Wochen, um Konzepte zu entwickeln und zu planen. Die Kinder beteiligen sich an den Pflanzaktionen. Sie sind an der Anlage hoher Blumenbeete beteiligt, säen, pflanzen, pflegen, ernten und verarbeiten die Ernte. Die Kinder können den Prozess vom Pflanzen bis zum Ernten von reifem Obst und Gemüse mit allen Sinnen erleben. Durch die intensive Pflege und Aktion steigt automatisch die Wertschätzung für selbst angebaute Lebensmittel und meist auch die Freude am Verzehr von Obst und Gemüse.
Ökomarkt e.V. entwickelt in Zusammenarbeit mit den Teilnehmern Lernmodule. Diese Module werden in Zusammenarbeit mit den Institutionen im Rahmen einer Jahresplanung durchgeführt, um eine sinnvolle und dauerhafte Einbindung der neu geschaffenen Naturräume in den Schulalltag zu gewährleisten. Außerdem soll es den Erziehern leichter gemacht werden, Umweltthemen in den Schul- oder Kindergartenalltag zu integrieren. Neben den Lerneinheiten des praktischen Gärtnerns auf dem Hochbeet werden auch andere Naturthemen integriert, z.B. der Bau von Nistkästen oder Insektenhotels, das sensorische Training mit Obst, Gemüse und Kräutern, das Zubereiten einfacher Rezepte und vieles mehr.
Die wichtigsten Schritte:
Diese Schritte können mit den meisten Stadt- oder Schulgärten umgesetzt werden:
1. Starten Sie eine Arbeitsgruppe mit Schulleitung, Lehrern, Mitarbeitern einer Kindertagesstätte und Eltern – vielleicht finden Sie eine unterstützende Organisation (z. B. den Ökomarkt e.V.), die bei der Planung des Schulgartens hilft.
2. Entwickeln Sie das Konzept passend zu Ihrer eigenen Schule.
3. Standort vorbereiten – Beschaffung von Material und Pflanzen, Anlegen von Hochbeeten.
4. Pflanzen und pflegen Sie die Beete und Rabatten.
5. Begrünung des Schulgeländes (Anpflanzung von Frühblühern, Lebensraum für Insekten).
6. Unterstützen Sie das Projekt mit Pflanz- und Pflegeaktionen für die Schulgemeinschaft.
7. Organisieren Sie Lehrausgänge zu Bio-Bauernhöfen, um mehr über die Lebensmittelproduktion zu erfahren.