Projekt APPLAUSE

Ziel des Projekts APPLAUSE ist ein nachhaltiger Umgang mit invasiven gebietsfremden Pflanzenarten nach den Grundsätzen der Kreislaufwirtschaft und der Zero-Waste-Philosophie. Die Bürger von Ljubljana lernen, wie sie diese Pflanzen erkennen und entfernen können. Das Projekt bietet eine Vielzahl von Lösungen für die Verarbeitung und die sinnvolle Nutzung dieser Pflanzenarten. Invasive gebietsfremde Pflanzenarten werden seit mehreren Jahrzehnten als einer der wichtigsten Gründe für den Rückgang der Artenvielfalt angesehen. Sie können auch wirtschaftliche und ökologische Schäden verursachen, einige sind sogar schädlich für die menschliche Gesundheit, da sie Allergien, Hautreaktionen und Entzündungen hervorrufen können. Aus Sicht der Kreislaufwirtschaft können diese Pflanzen als wertvoller Rohstoff für Papier und Holzprodukte, als natürliche Farbstoffe und in Gerichten verwendet werden, anstatt sie zu verbrennen oder zu kompostieren. Die Bürgerinnen und Bürger können die Pflanzen selbst oder in verschiedenen Werkstätten verarbeiten oder sie in der Abfallsammelstelle abgeben.

Website

Projekt APPLAUSE website

Land

Slowenien

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Neobiota in Österreich

Medien

Fotos: Trčak B.

* TOP TIPP *

‚Lernt über invasive Pflanzenarten und welche Auswirkungen sie auf lokale Ökosysteme haben können.'

Was hat das Projekt mit Klimawandel und Nachhaltigkeit zu tun?

Bei dem Projekt handelt es sich um eine innovative Praxis der nachhaltigen Behandlung invasiver gebietsfremder Pflanzenarten. Anstatt sie wie üblich zu verbrennen oder zu kompostieren, was weniger umweltfreundlich ist, wird ihre Biomasse zu einem Produkt mit höherem Wert verarbeitet. Die Produkte tragen dazu bei, das Bewusstsein für grüne Alternativen und das lokale Kulturerbe zu schärfen.

Wer ist beteiligt?

Die Projektpartner (11 slowenische Partner) arbeiteten mit Kindergärten und Schulen, Studenten, Nichtregierungsorganisationen, Senioren, Stadtvierteln und städtischen Angestellten, Grundbesitzern, Gärtnern und Fachverbänden zusammen. Das Projekt wurde von der Stadt Ljubljana geleitet.

Wie sind die Teilnehmer involviert?

Im Rahmen des Projekts wurden einige neue Instrumente zur Identifizierung invasiver gebietsfremder Pflanzenarten und ihrer Lebensräume entwickelt. Das Projekt schult die Bürger darin, invasive gebietsfremde Pflanzenarten zu erkennen, sie zu ernten und auf vielfältige Weise zu verwenden - für Papier, Holzprodukte oder in der Küche. Wenn sie nicht in der Lage sind, die Pflanzen zu Hause zu verarbeiten oder zu nutzen, sind die Bürger im PAPLAB willkommen, wo sie in Workshops mitarbeiten oder die Pflanzen einfach nur abgeben können.

Für das Projekt wurde eine verlassene alte Papierfabrik erworben, in der eine Werkstatt eingerichtet wurde. Hier wird nach dem mittelalterlichen Verfahren von Hand Papier aus Fallopia japonica hergestellt. Auf diese Weise werden traditionelles Handwerk, technisches und kulturelles Erbe und Wissen bewahrt. In Workshops lernen die Schulkinder die Prinzipien der Kreislaufwirtschaft und der Zero-Waste-Philosophie auf kreative Weise kennen, indem sie ihr eigenes Papier, Karten und einfache Produkte aus Papier herstellen. Workshops mit Papier tragen dazu bei, die Tradition der slowenischen Papierherstellung zu bewahren. Zu Hause können die Besucher und Kinder Farben aus bestimmten invasiven gebietsfremden Pflanzen herstellen, die Papierherstellung aus Papierziegeln ausprobieren (die sie von PAPLAB erhalten) und verschiedene Gerichte aus den Pflanzen zubereiten. Geschicktere Kinder können mit ihren Eltern Produkte aus Holz herstellen. Es gab auch einen öffentlichen Wettbewerb für das kreativste Gericht, das aus Topinambur und Kirschpflaumenfrüchten zubereitet wurde. Die Bürgerinnen und Bürger können an Workshops zum Färben von Textilien teilnehmen, in denen sie lernen, wie man aus verschiedenen invasiven gebietsfremden Pflanzen Farbstoffextrakte herstellt und die ausgewählten Textilien färbt.

Jedes Jahr im Oktober werden alle Projektaktivitäten auf dem Festival der Wiederverwendung invasiver Pflanzen in Ljubljana vorgestellt.

Die wichtigsten Schritte

Hier sind einige Ideen, wie Ihre Schule anfangen kann!

  • Finden Sie heraus, welche nicht-einheimischen invasiven Pflanzenarten es in der Umgebung gibt.
  • Erkundigen Sie sich bei den örtlichen Experten, welche Arten für die menschliche Gesundheit unbedenklich sind.
  • Ernten Sie sie nicht auf degradierten Flächen, da sie Schadstoffe aus der Umwelt enthalten können.
  • Ernten Sie sie zum richtigen Zeitpunkt (ungeeignete Zeitpunkte sind z. B.: wenn die Samen reif sind, ...)
  • Wissen Sie, wofür die Pflanzen verwendet werden können? Im Projektbuch gibt es eine Menge Ratschläge. Überlegen Sie, wer euch zudem helfen kann.
  • Ist es möglich, diese Pflanzen mit der Papier- oder Holzindustrie in Verbindung zu bringen, wie in diesem slowenischen Fall?
  • Wenn nicht und wenn sie essbar sind, könnt Sie sid zum Kochen von leckeren Gerichten nutzen und sie auch mit anderen Pflanzen mischen. Warum nicht einige Rezepte ausprobieren?
  • Können Sie einen Koch einladen, der hier hilft?
  • Warum schreibt die Klasse nicht ihr eigenes Rezeptbuch?
  • Sie können ein Festival zur Verwendung nicht einheimischer invasiver Pflanzen und ihrer Produkte veranstalten. 

JP VOKA Snaga: “ Unsere Vision ist es, ein Beispiel für bewährte Praktiken im Bereich der nachhaltigen Nutzung nicht heimischer invasiver Pflanzen in einem internationalen Umfeld für andere europäische Hauptstädte zu werden.”